1. Sinfoniekonzert 2023/24

Wie ein Naturlaut

Slideshow Items

  • Zoltán Kodály, Variationen über ein ungarisches Volkslied „Peacock Variationen“
    Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 1 D-Dur (Urfassung)

    „Treffpunkte“ ist die neue Konzertsaison überschrieben und bereits im ersten Sinfoniekonzert finden sich alle Grundgedanken, die wie ein roter Faden die Spielzeit 23|24 durchziehen. Volksmusik als musikalische Wurzel für das klassische Repertoire, literarische Quellen und poetische Texte als Anregung für sinfonische Musik werden uns durch die Saison begleiten. Zugleich soll der Blick auf die Entwicklung der Sinfonie gelegt werden.
    In nur sechs Wochen schrieb der 28-jährige Gustav Mahler, bis dahin als Komponist kaum hervorgetreten, 1888 seine erste Sinfonie. Frisch verliebt komponierte er wie im Rausch ein monumentales Werk, das schon alle seine später typischen Stilmerkmale aufweist: die Verwendung volkstümlicher Melodien, die ironische Verfremdung, die collagenartige Schichtung von Motiven und die teilweise schroffe Verarbeitung der Themen. Vorarbeiten reichen bis in das Jahr 1884 zurück. Mahler hat die Anregung zu der Sinfonie seinem ersten Liederzyklus, den Liedern eines fahrenden Gesellen, entnommen. Er war sich zunächst unsicher, ob er das Werk als sinfonische Dichtung oder als Sinfonie konzipieren sollte. Bis kurz vor seinem Tod hat Mahler seine erste Sinfonie mehrfach überarbeitet und so lassen sich fünf Versionen unterscheiden. Die Uraufführung 1889 in Budapest war ein katastrophaler Misserfolg. Mahlers Musik wurde überhaupt nicht verstanden. Aus heutiger Perspektive ist beim Hören der Urfassung die Aufregung um die fremdartig klingende neue Sinfonie kaum noch nachvollziehbar.
    Zoltán Kodály gilt zusammen mit Béla Bartók, mit dem er eng befreundet war, als der bedeutendste ungarische Komponist der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum seiner künstlerischen Entwicklung stand der Gedanke, authentische Volksmusik zu erforschen und kompositorisch fruchtbar zu machen. Für seine Variationen über Der Pfau entlehnte er die Melodie eines der ältesten Volkslieder des ungarischen Kulturerbes Felszállott a Páva, was auf Ungarisch Pfau bedeutet, und komponierte eine Reihe von Variationen über das Hauptthema.

Dauer: 2 Stunden

Vorerst keine geplanten Vorstellungen