1. Kammerkonzert 22/23
Vertraute Instrumente
Robert Kahn, Serenade f-Moll op. 73
Eric Ewazen, Trio für Horn, Violine und Klavier
Johannes Brahms, Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur op. 40
Dem Horntrio, einer ebenso ungewöhnlichen wie reizvollen Besetzung, ist das erste Kammerkonzert der Spielzeit gewidmet. Als historisches Meisterwerk und eine der klangschönsten Kammermusiken des 19. Jahrhunderts gilt zweifellos das Horntrio Es-Dur op. 40 von Johannes Brahms. Zu den Instrumenten, die Brahms als Kind erlernt hatte, gehörte neben Klavier und Cello auch das Horn. Wenngleich in Form eines anderen Streichinstrument waren ihm diese charakterlich ganz unterschiedlichen Instrumente also aus eigener Erfahrung vertraut.
Robert Kahn, dessen kompositorisches Schaffen von der persönlichen Begegnung mit Johannes Brahms als junger Mann stark geprägt wurde, griff in seiner Serenade f-Moll op. 73 dieses seltene Instrumentarium auf. Ursprünglich für Oboe, Horn und Klavier geschrieben, gestaltete Kahn die Besetzung auf Drängen des Verlegers Fritz Simrock jedoch flexibel, sodass das Werk in neun verschiedenen Kombinationen aufgeführt werden kann – darunter auch in jener für Violine, Horn und Klavier.
Auch Komponisten des 20. Jahrhunderts ließen sich vom Horn als Inbegriff der romantischen Klangwelt im kammermusikalischen Dialog mit Violine und Klavier inspirieren. Die Musiksprache des US-amerikanischen Komponisten Eric Ewazen bewegt sich in seinem Trio für Horn, Violine und Klavier zwischen Spätromantik und Moderne und bedient sich dabei folkloristischer Motive genauso wie der Stilmittel von Filmmusik.