7. Sinfoniekonzert 22/23
Farben aus fernem Land
Nikolai Rimski-Korsakow, Scheherazade op. 35
Sergej Prokofjew, Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131
In die Welt des fernen Orients entführt das 7. Sinfoniekonzert der Mittelsächsischen Philharmonie. Das Interesse für alles Orientalische war im Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts weit verbreitet und so verwundert es nicht, dass auch Nikolai Rimski-Korsakow sich einer der beliebtesten Märchensammlungen, der Themenwelt von Tausendundeine Nacht zuwandte. Seine sinfonische Suite Scheherazade op. 35 besticht durch überaus farbige Instrumentation und eine fabelhafte Klanggebung, die dem Hörer reichlich Stoff für die eigene gestalterische Fantasie gibt. Neben den filigranen Tongirlanden der Solo-Violine, die die Rolle der Geschichten erzählenden Prinzessin einnimmt, haben nahezu alle Instrumente des Orchesters Gelegenheit, mit virtuosen Stelle hervorzutreten. Der Komponist selbst erklärte, er wollte „eine kaleidoskopartige Folge von Märchenbildern orientalischen Gepräges“ schaffen.
Mehr als sechzig Jahre später schrieb Sergej Prokofjew seine Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131. Als „enfant terrible“ der russischen Musikszene hatte der junge Komponist seine Heimat verlassen und war erst 1936 in die Sowjetunion zurückgekehrt, wo er sich einem Wechsel von Anerkennung und ablehnender Kritik seitens der offiziellen stalinistischen Kulturpolitik ausgesetzt sah. Mit seiner letzten Sinfonie kehrte Prokofjew zu der instrumentalen Durchsichtigkeit und der harmonischen Einfachheit seiner ersten Sinfonie, der „Klassischen“, zurück und schuf ein Werk, vorwiegend lyrisch im Charakter, aber auch tänzerisch und optimistisch, vor allem aber reich an wunderbaren Melodien. Prokofjews siebte Sinfonie lebt von ihrem märchenhaft-orientalischen Charakter, reflektiert aber zugleich die Schwere der Zeit – auf Prokofjews unnachahmlich spröde Art.
26.
Mai7. Sinfoniekonzert 22/23
Farben aus fernem Land
19:15 Konzerteinführung im TiB
- Philharmonie
- Bühne Döbeln